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Donnerstag, 8. November 2012

Lesung: John Irving - Residenztheater München

Da hätte ich tatsächlich mal eine oder zwei (oder auch drei) Sachfragen gehabt, prompt gab's heute keine Fragerunde. Verständlich bei ca. 800 Personen im Publikum, aber trotzdem ziemlich frustrierend. Werde ich jetzt nie erfahren, wie viel von In One Person autobiographisch ist?

Die Einführung in den Abend durch den Moderator geriet meiner bescheidenen Meinung nach ein wenig zu ausführlich. Als Mr. Irving dann endlich die Bühne betrat, wurde es auch erst ein wenig politisch: Die erste Frage galt der US-Präsidentschaftswahl der vergangenen Nacht. Danach erklärte Irving, dass er eigentlich erst Schauspieler werden wollte, bevor er seine Liebe zur Literatur entdeckte und bemerkte, dass er als Schriftsteller die Rollen aller Charaktere spielen könnte.

Dann war es an der Zeit, einige Ausschnitte aus dem Buch vorzutragen. Irving wechselte sich hierbei mit Manfred Zapatka ab, der die deutschen Teile las. Vor dem dritten Abschnitt verrutschte Irvings Mikrofon und musste gerichtet werden. Dies veranlasste ihn zu dem Kommentar er habe auch mit seinem Handy Probleme und das sei genau der Grund, warum er die Erstfassungen seiner Romane von Hand schreibe – da könne nichts schiefgehen!

Nach der Lesung verabschiedete sich Zapatka und Irving unterhielt sich noch ein wenig mit dem Moderator, dessen schnelle Sprechweise er irgendwann (auf Deutsch) als unglaublich bezeichnete. Themen waren u.a. warum er eigentlich die dritte Person der ersten Person als Erzählperspektive vorzieht (In One Person hat einen Ich-Erzähler), dass sein neuer Roman auch eine Hommage an Romane und Theaterstücke darstellt, die ihn beeinflusst und geformt haben, und dass eigentlich alle seine Romane bereits seit Jahren in seinem Kopf existieren, bevor er sie aufschreibt. Die ersten Notizen zu In One Person habe er bereits Ende 2000, Anfang 2001 angefertigt.

Ein sehr informativer und recht kurzweiliger Abend, wenn auch einige Themen, die nicht direkt mit dem Buch zu tun haben, für meinen Geschmack etwas zu viel Raum erhielten. Mich persönlich hätten mehr Details über die Arbeitsweise von John Irving und die Hintergründe, warum er gerade diesen Roman geschrieben hat, interessiert.



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